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Egon Schiele. Zeit und Leben des Wiener Künstlers Egon Schiele

eBook - Romanbiografie

Erschienen am 01.10.2016, 1. Auflage 2016
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783862824342
Sprache: Deutsch
Umfang: 531 S., 2.79 MB
E-Book
Format: EPUB
DRM: Digitales Wasserzeichen

Beschreibung

Drei Männer. In der Zwickmühle. Innerlich zerrissen. Zwischen Verpflichtung. Und Vergnügen. Drei Männer. In Dreiecksbeziehungen. Egon Schiele. Zwischen Ehefrau. Und Geliebter. Ein Mönch. Zwischen Gott. Und einem Schüler. Ein Diplomat. Zwischen Ex-Ehefrau. Und Geliebter. Alle drei. Drohen daran zu zerbrechen. Denn man kann nicht zwei Herren dienen. Und zwei Frauen. Schon gar nicht. Diese Romanbiografie schildert das kurze und bewegte Leben Egon Schieles (1890-1918), des wohl bedeutendsten expressionistischen Malers Österreich-Ungarns, der noch während der Belle Époque geboren wurde und mit nur 28 Jahren bei Kriegsende verstarb. Ein Visionär, der seiner Zeit weit voraus war und als dessen geistiger Ziehvater kein geringerer als der berühmte Wiener Maler Gustav Klimt gilt. Sein Leben lang von finanziellen Nöten und Anfeindungen geplagt, verbrachte Egon Schiele schließlich fast einen Monat im Kerker. Nachdem er während des Ersten Weltkriegs seinen Militärdienst abgeleistet hatte, wurde er just am Tage der Kapitulation Österreich-Ungarns zu Grabe getragen gleichzeitig mit einer ganzen Ära, die unwiederbringlich unterging.

Autorenportrait

Patrick Karez wurde in den Siebziger Jahren als Kind Prager Eltern in Deutschland geboren. Nach seiner Matura lebte er zehn Jahre lang in Paris, wo er an der Université de Paris-Sorbonne in Kunstgeschichte promovierte und als Kunstkritiker für eine dem französischen Ministerium für Kultur anhängige Institution tätig war. In diesem Rahmen publizierte er bereits mit Mitte Zwanzig so etwa Kunstkritiken, Übersetzungen aus dem Tschechischen, Englischen und Französischen und verfaßte nebenher kontinuierlich belletristische Texte. Nach seinem Studium ging er zunächst für ein Vierteljahr nach Südostasien, ein Jahr nach Budapest und schließlich nach Wien, wo er sieben Jahre lang als Mitarbeiter für die Österreichische Nationalgalerie Belvedere samt anhängigen Häusern tätig war. Das 19. Jahrhundert und die Kunst der Jahrhundertwende zählen zu seinen Forschungsschwerpunkten. Aus der Feder des Autors stammt auch die Romanbiographie "Gustav Klimt", erschienen bei acabus, Hamburg. Heute lebt Patrick Karez als freischaffender Autor in Wien und in New York.

Leseprobe

Aus Kapitel 8:[] Dumm war Egon Schiele keineswegs. Aber er lebte nun mal in seiner eigenen Welt. Schon von Kindesbeinen an. Vertrug er Dominanz und Autorität nur sehr schlecht. Beziehungsweise. Gar nicht. Und doch. Schien diese ihn überallhin zu verfolgen. Zuerst daheim. Beim Vater. Dann in Krems. Bei der Witwe. Und den Lehrern. Jetzt in Klosterneuburg. Bei den Lehrern. Und bei Leopold Czihaczek. Seinem Onkel. Wo er anstandshalber seine Aufwartung machen musste. Sogar regelmäßig. Zum Essen eingeladen wurde. In einem steifen Umfeld. Bei einem steifen Mann. Wohlhabend. Und streng. Diszipliniert. Und fleißig. Und gerade deshalb wohlhabend. Denn von nichts. Kommt nichts. Und das musste der Junge sich demnach auch immer wieder anhören. Jedes Mal. Wenn er zum Essen erschien. In seinem jungen Leben. Das gänzlich aus Zwängen zu bestehen schien. Und aus Verpflichtungen. An die ihn sein Onkel regelmäßig erinnerte. Weshalb Egon Schiele ihn nicht mochte. Und doch. Musste er immer wieder zum Essen hingehen. Mit Bauchschmerzen. Und verschwitzten Handflächen. Denn mit diesem Czihaczek war nicht zu spaßen. Ingenieur. Ein Bahnbeamter. Wie sein eigener Vater. Nur um einiges trockener. Stammte er aus einer einfachen Beamtenfamilie. Und schlug ebenfalls eine Laufbahn ein. Als Ingenieur. Und Oberinspektor. Der K.u.K. Staatsbahnen. Der Kaiser-Ferdinands-Nordbahn. Um genau zu sein. Wurde Leopold Czihaczek zu einem relativ wohlhabenden Mann. Erst nachdem er die Schwester von Egon Schieles Vater geehelicht hatte. Marie Leopoldine Schiele. Brachte einiges Geld in die Ehe mit. Was ihr nicht viel brachte. Denn die Ehe der Czihaczeks blieb kinderlos. "Soso, der junge Herr will also Künstler werden " So begannen alle Gespräche. Bei Tisch. Gab es gar kein anderes Thema. Und nicht nur dort. Pflegte er den Jungen stets als "der Herr Künstler" zu bezeichnen. Was abschätzig klang. Und auch so gemeint war. Ein Schimpfwort. Geradezu. Und gleichzusetzten. Mit Träumer. Also Taugenichts. Tunichtgut. Und Nichtsnutz. "Genauso wie dieser Klimt." Kam dann immer wieder. Im nächsten Satz. Beziehungsweise. "Wie dieser verrückte Klimt." Denn Klimt. War geradezu ein Schimpfwort. In Wien. In jenen Tagen. Nachdem er sich vor fünf Jahren abgespalten hatte. Mit seiner Secession. Und seither nur noch für Skandale sorgte. Allem voran. Mit seinen Fakultätsbildern. Mit diesem pornographischen Dreck. Für die Wiener Universität. Wo sie an der Decke hätten angebracht werden sollen. In der großen Aula. Und wo bereits abzusehen war. Dass dies niemals geschehen würde. "Wo kämen wir da hin?", echauffierte sich auch der Herr Ingenieur. Der Untergang des Abendlandes. Wäre das. Ein Niedergang. Der Sitte. Und der Moral. Überall wogende Brüste. Und bebende Schenkel. Und sogar Nackte. Schwangere. Nein. Pfui. Gack. Zumal in einem derart ehrenwerten Umfeld. Bei derart ehrenwerten Sujets. Die geradezu heilig waren. Unantastbar. Wie die Philosophie. Ausgerechnet. Und die Medizin. Sowie die Jurisprudenz. Die Theologie hingegen. Hatte man ihm gerade noch so eben entreißen können. Diesem verrückten Klimt. Dieser Widerling. Dieser Lüstling. Dieser Aufrührer. Dieser Umstürzler. "Und so willst Du also werden?", fragte Leopold Czihaczek.Egon schwieg. Und doch. Öffnete sich soeben eine Tür. Während Leopold Czihaczek ein Fenster schloss. Wogende Brüste. Bebende Schenkel. Und sogar Nackte. Schwangere. Heureka! Genau das war es. Alea iacta est. Der Junge wusste nun. Wohin er musste. Was seine Bestimmung war. Er würde seinen ständigen Protest zu Papier bringen. Und ihn zum Beruf machen. Mehr noch. Als dieser Klimt. Von dem man nur Schlechtes hörte. Was der konnte. Konnte er schon lange. Sogar noch besser. Noch skandalöser. Noch abstoßender. Noch revolutionärer. Das schrieb er sich hinter seine Ohren. Und es sollte sein gesamtes zukünftiges Leben bestimmen.

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